Gasthäuser in Reischdorf
Die Straße ein alter Handelsweg. Der Berg auf der sächsischen Seite weniger stark , auf der böhmischen Seite stark ansteigend. Jedenfalls Herausforderung für alle Handelsleute. Und bedenkt man die Höhe von rund 1000 m über dem Meeresspiegel, dann konnte man schon von einer auf die andere Stunde ein vollkommen anderes Wetter haben. Die Pferde und auch die Fuhrleute, die oftmals neben dem Gespann herliefen brauchten eine Rast.
Das spiegelt sich in der Menge der Gasthäuser in Reischdorf wieder.
von Neudörfl kommend......
das erste Gasthaus am Sandberg (auf Pöllmer Grund, aber zu Reischdorf gehörend).........Eigentümer: Josef Iser
Gasthaus in der Gabel, der “Felsenkeller” Nr. 345......Pächter waren unter anderem Hugo Panhans und dann Josef Panhans................es war diesem Gasthaus auch eine Fleischerei angeschlossen. Und die Pächter hatten in Reischdorf Nr. 3 ein Café
Hotel Bahnhof Nr. 193. Nach dem großen Brand v. 2.11.1920 (siehe Schicksale v. Reischdorf) wurde es wieder aufgebaut. Es war das einzige 3-geschossige Haus in Reischdorf mit Fremdenzimmern. Eigentümer Marie Pöschl, geb. Hahn
einige Häuser weiter das “Stang Wirtshaus” mit Fleischerei auf Nr. 108. Dieses Gasthaus hatte einen Saal, der für Tanz- und andere gesellige Veranstaltungen verwendet wurde. Pächter war Hans Schuster, der dann nach Brunnersdorf ging. Der letzte Pächter war Franz Schlosser
um die Kirche mehrere Gasthäuser....
gegeüber der Kirche in der Gabel “Gasthaus Stadt Wien” hatte die Nr. 342. Ebenfalls eine Fleischerei angeschlossengeführt von Rudolf Wohlrab und Ehefrau Berta
Treffpunkt “Gabel” und “Pfannenstiel” das Gasthaus “Scharfe Eck” mit der Nr. 142. Auch ein Gasthaus mit Fleischerei. Der letzte Eigentümer Franz Schmiedel, der auch Viehandel betrieb.
Von Wohlau nach Reischdorf
am Reischberg die “Barchheisla”, eine Ansiedlung mit 8 Häusern. Das erste Haus das “Gasthaus zur frohen Aussicht”
Richtung Pfannenstiel das Gasthaus “Zur Spinne” auf Nr. 168. Eigentümer Richard Hahn auch “Spinna-Richard”
“Tobias Gasthaus” auf Nr. 151 der Eigentümer Josef Iser, der mit Ehefrau Aloisia auch eine Landwirtschaft betrieb.
Fast daneben “Hohhlahnazer Gasthaus” auf Nr. 150. Eigentümer Adolf Bach, das Gasthaus war verpachtet, da er einen Dreschmaschinenbetrieb betrieb. Während der Erntezeit war der Tanzsaal Getreidespeicher.
Gegenüber “Kaisernaz” auf Nr. 143 Eigentümer Josef Iser, hauptberuflich Landwirt.
Ein Stück weiter das Gasthaus “Morgensonne”. Eigentümer war Florian Hahn, später v. Alma und Oswald Rimpl übernommen. Daneben war er Schuhmacher.
Dorfabwärts links “Hotel Rathaus” auf Nr. 346. Es war Postamt, Gemeindeverwaltung, hatte mehrere Wohnungen, eine Fleischerei, eine Arrestzelle und ein Hotel mit Fremdenzimmern. Hotelpächter war Josef Peinelt mit Ehefrau Martha
neben der Kirche “Toffelham-Wirtshaus” auf Nr. 126 mit Landwirtschaft. Der Eigentümer Josef Panhans
etwas weiter kommt links “Lienert Gasthaus” auch mit Fleischerei. Es war auch für mehrere Vereine, Vereinslokal (Gesangverein...) Eigentümer Julius Lienert
sodann kommt re das Gasthaus “Stadt Karlsbad” auf Nr. 194 mit Saal und Bühne. Eigentümer Anton u. Marie Selig
weiter kommt rechts das Gasthaus “Stadt Leipzig” mit Fleischerei auf Nr. 92. Eigentümer Hermann Schuster und Marta
sodann Richtung Pressnitz das letzte Gasthaus in Reischdorf “beim Emil” mit Fleischerei. Eigentümer Emil Iser.
Die damalige Zeit ein wenig verstehen....
Setzen wir uns einmal in diese Zeit zurück. Einen guten Einblick bekommt man bei Lesen der Sterbe und Taufeinträge. Wetterkapriolen, lange Winter und vielleicht regnerische Sommer. Der Durchzug von ständig großen Scharen von feindlichen Heeren, die kurzerhand ihren eigenen Hunger stillten und nicht an die Vorräte der Bevölkerung dachten.
Aus eigenen gehörten Erzählungen zahlten die Fuhrleute mit Lachs und Kaviar, jedoch es fehlte das Brot. Das Korn im Getreide trieb am Schaft aus, es war zu nass gewesen es zu ernten. Hätte man es naß geerntet, es wäre im Getreidespeicher schimmelig geworden.
Armut, Hunger, und auf der anderen Seite vielleicht prahlende Fuhrleute, die sich gegenseitig hochstapelten. So manches Mädchen wurde schwach, träumte vom schönen Leben und fiel auf die Hochstapelei hinein und zurück blieb sie mit einem kleinen Schreihals. Aber auch unter den Fuhrleuten gab es schwarze Schafe, die es eben ausnützten, wenn sie wettermäßig länger warten mussten, weil die Weiterreise zu gefährlich war.
Da findet man dann “der Vater sei ein zu damaliger Zeit im Dorfgasthaus einquartierter Händler aus....” oder bewundernswert der Zusammenhalt für heutige Zeit. Ein Opfer einer Vergewaltigung um 1670 und der ganze Ort übernahm die Patenschaft für das Kind.